Brautentführung
Möglicherweise geht dieser Brauch bis ins Mittelalter zurück, als es angeblich üblich war, dass die Lehnsherren ihren Leibeigenen gegenüber das Recht der ersten Nacht ausübten. Ob dies nur literarische Fiktion oder Real war ist ungeklärt.
Während der Hochzeitfeier entführt meist der beste Freund des Bräutigams heimlich die Braut. Diese wird in Begleitung einiger Hochzeitsgäste in eine nahegelegene Kneipe oder einen anderen Raum des Gasthauses gebracht.
Sobald der Bräutigam den Verlust bemerkt, macht er sich auf die Suche nach seiner Braut und kann sie dann wieder freikaufen, indem er in der Kneipe die Zeche bezahlt.
Bei einigen Brautentführungen ist es auch üblich, nicht in einer Kneipe zu verweilen, sondern durch die Stadt zu ziehen. Der Bräutigam klappert so alle Kneipen ab, bezahlt die Rechnung und kann seine Braut erst wieder mitnehmen, wenn er überall bezahlt hat.
Ausserdem kann das Auslösen mit einer Aufgabe für den Bräutigam verbunden sein.
Bemerkt der Bräutigam das Verschwinden seiner Angetrauten jedoch nicht, überreicht man ihm einen verkleideten Besen zum tanzen, damit er sich endlich auf die Suche macht.